Die ISO 12647 mußte reversiert werden da sich an zentralen Stellen seit dem Jahr 2004 die Umgebungsbedingungen stark verändert haben.. Die wichtige Neuerungen der reformierten ISO 12647 sind:

  • • Neuerungen im Bereich der Papiertypen (PT)
  • • Neue Tonwertzunahmen
  • • Für den Proof: Neue Proof Papiere mit optischen Aufhellern entsprechend den neuen Bedingungen Fogra51 und Fogra52.

Papiertypen

Die bisherigen Papiertypen 3 und 5 mit den 2004 definierten Papierweissen sind am Markt heute kaum mehr erhältlich. Auch Bilderdruckpapiere weisen heute eine deutlich stärkere Blaufärbung auf als noch vor wenigen Jahren. Dazu kommt, daß über die Revision von D50 im Jahr 2009 auch die Beleuchtung in den Drucksälen heute deutlich mehr UV-Anteile enthält, als vor 2009. Das verursachte bislang teilweise nicht zu kontrollierende Probleme in der Abmusterung von Proofs ohne optischen Aufhellern gegenüber Papieren mit einem hohen Anteil an Aufhellern. Neu werden vermutlich statt der bisherigen 5 Papiertypen jetzt 8 Papiertypen sein, bei denen auch zwischen glänzendem und mattem Bilderdruckpapier unterschieden wird:

  • PT1: Gestrichenes Bilderdruckpapier (Premium coated)
  • PT2: Aufgehelltes, gestrichenes Bilderdruckpapier (Improved coated)
  • PT3: Glänzend gestrichenes Magazinpapier (Standard coated glossy)
  • PT4: Matt gestrichenes Magazinpapier (Standard coated matte)
  • PT5: Holzfrei ungestrichen
  • PT6: Superkalandriert, ungestrichen
  • PT7: Aufgebessertes ungestrichenes Papier
  • PT8: Standard ungestrichen

Aus diesen acht Papiertypen werden unter anderem durch die Anwendung eines frequenzmodulieren nicht-periodischen Rasters und einer konventionellen, periodischen Rasterung insgesamt 16 Druckbedingungen.

Aber nicht nur die Papiertypen werden an die neue Zeit angepasst: Auch die Tonwertzunahmekurven werden an die Gegebenheiten angepasst. Durch die heute übliche filmlose Druckplattenerstellung resultiert in einer höheren Tonwertzunahme im hellen Lichterbereich als bislang. Daher wurden neue Zunahmekurven definiert, die jetzt auch für alle Farben einer Druckbedingung gelten. Für Schwarz und Cyan, Magenta und Gelb gelten jetzt die gleichen Zunahmekurven für die gleiche Druckbedingung. Aktuelle Untersuchungen zeigen, daß die schwarze Druckfarbe nicht wirklich “voller” druckt als die Buntfarben.

Auch für den Proof wird die revidierte ISO 12647 Neuerungen beinhalten. Wie die Fogra schreibt, können “Papiere mit einem hohen Anteil optischer Aufheller nur mit Prüfdrucksubstraten simuliert werden […], die ebenfalls optische Aufheller (siehe Unten) enthalten. Eine messtechnische Gleichheit sieht auch für das Auge gleich aus, so das Fazit der Fogra, wenn die UV-Anteile von Farbmessung und Farbabmusterung übereinstimmen. Für den Softproof sind die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen.

Ausführlichen Bericht direkt bei der Fogra als PDF-Datei laden.

 

Optische Aufheller

Optische Aufheller sind Zusatzstoffe, die dem Papier beigemischt werden um ein Papier weisser aussehen zu lassen.

Diese Soffe im Papier bewirken ein Verschieben des unsichtbare Ultraviolette Spektrum zwischen 320 und 400 Nanometern in den sichtbaren Bereich ab 400 Nanometern. Das Papier wird dadurch für das menschliche Auge bläulicher, heller weiß. Ein Farbmessgerät sieht nur ein anderes Blau. Farbmessungen werden durch optische Aufheller also leicht verfälscht, erstellte Profile z.B. sehen meist gelblich aus, die Profilierungssoftware nach den übermittelten Werten des Messgerät versucht, den Blaustich des Papiers zu korrigieren.

Sehr weiße Papiere haben in der Regel optische Aufheller beigemischt.